steht kurz vor dem Abschluss seines Bachelors in Technik-Kommunikation. Trotz seines Engagements für einige andere Vereine, findet er hin und wieder die Zeit etwas für die Kármán zu schreiben. Am liebsten Kommentare, in denen er sich über die Hochschulpolitik aufregen kann.
„Die Hölle, das sind die andern“, schrieb Jean-Paul Sartre in seinem Drama „Geschlossene Gesellschaft“ und meinte eigentlich, dass unsere schwierigen Beziehungen für uns höllisch anstrengend werden, da wir uns selbst zu sehr über die Beurteilung anderer definieren. Doch so ist es mit Philosophen und erst recht mit Existentialisten: Sein Spruch ist zur Binsenweisheit geworden, gerade weil ihn niemand auf die intendierte Weise versteht.
Wandert man dieser Tage durch das Labyrinth des halb fertiggestellten Aachener Weihnachtsmarkts, bekommt man eine Ahnung, was „stille Jahreszeit“ wohl bedeuten mag. Es ist die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Denn wenn der werte Kármán-Leser diese Zeilen liest, herrscht schon wieder der euregionale glühwein-angewärmte Mob auf dem sonst so ruhigen Marktplatzes und die stille Jahreszeit hat ihr Versprechen gebrochen, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Selbst einem grundfesten Demokraten ist der Eindruck oft nicht fremd, dass die Wahlfreiheit in unserem Leben ein kritisches Maß überschritten hat. Zugegeben: Wer nicht die Muße aufbringen kann „Was zur Hölle ist ein Städteregionsrat?“ zu googlen, kann einfach nicht wählen gehen. Aber die fast sprichwörtlich unmögliche Bestellung eines einfachen Kaffees bei Starbucks oder die Auswahl eines potentiellen Partners bei Tinder und Co. lösen bei manchem existenzielle Krisen aus. Natürlich will der Homo Globalis alles, aber muss er sich zwischen den vielen Alles auch entscheiden?
Ich habe es hinter mir. Durch meinen baldigen Abgang von der RWTH war die diesjährige Wahlausgabe die letzte, die ich in meinem Leben planen musste. Vorweg kann ich verraten: Es fühlt sich beileibe nicht schlecht an, damit abzuschließen. Doch zum Abschluss möchte ich noch vier Thesen aufstellen, warum die Demokratie an der RWTH nicht funktioniert. Natürlich sind es meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken, allerdings glaube ich aus den vielen Gesprächen der letzten drei Jahre Studierendenparlaments-Berichterstattung ein Gefühl für die generelle Einstellung der Studierenden entwickelt zu haben.
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